Ab Januar 2024 wird der Altbau des Alters- und Pflegeheims Wier für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Im November werden die Bewohnerinnen und Bewohner termingerecht den schönen Neubau beziehen. Auf dem Gelände des Altbaus sind weiterhin Alterswohnungen geplant. Bis zum Baubeginn vermietet die Gemeinde das Gebäude dem Trägerverein Integrationsprojekte St.Gallen TISG für die Unterbringung von bis zu 120 Flüchtlingen. Ebenfalls kauft der TISG das Provisorium, das während der Bauzeit des Pflegeheims Wier für die Unterbringung von Bewohnerinnen und Bewohnern beim Wohnheim Speer genutzt wurde. Von der Zusammenarbeit profitieren die Gemeinde Ebnat-Kappel wie auch alle anderen Gemeinden des Kantons St.Gallen, in deren Auftrag der TISG arbeitet.

Der Zustrom an Flüchtlingen hält an. Im Jahr 2022 wurden rund 100'000 Asylgesuche und Gesuche um den Schutzstatus S gestellt. Die Schweiz erlebt die grösste Flüchtlingskrise seit dem 2. Weltkrieg. Der TISG betreut im Auftrag aller 75 St. Galler Gemeinden Personen mit Bleibeentscheid sowie minderjährige Geflüchtete. Der Verein ist angesichts der aktuellen Lage auf Raumsuche. Die Gemeinde als Besitzerin des Altbaus des Alters- und Pflegeheim Wier vermietet die Liegenschaft daher dem TISG. Die Vermietung erfolgt mit der Verpflichtung, im Mietobjekt ein Flüchtlingszentrum für die Unterbringung von Flüchtlingen zu führen. Im Zentrum werden vorwiegend unbegleitete minderjährige Geflüchtete untergebracht. Unabhängig vom Alter und vom Aufenthaltsstatus werden die Bewohnenden durch den TISG beschult und mittels Tagestrukturangebot betreut. Sämtliche Bewohnenden verfügen über einen geregelten Tagesablauf. Ebenfalls verkauft die Gemeinde das Provisorium dem TISG, das nun nach der Bauphase nicht mehr genutzt wird. Das Provisorium wird durch den TISG rückgebaut und an einem anderen Standort wieder aufgebaut.

Einnahmen und Kompensationen für die Gemeinde
Die Gemeinde profitiert in zweierlei Hinsicht von der Zusammenarbeit mit dem TISG. Die Mieteinnahmen von jährlich Fr. 340'000.– wie auch die Einnahmen durch den Verkauf des Provisoriums in der Höhe von Fr. 950'000.– entlasten das Budget. Für die Gemeinde entstehen durch den Zentrumsbetrieb keine Zusatzkosten. Im Kanton St. Gallen werden Flüchtlinge proportional zur Anzahl Einwohner auf die Gemeinden verteilt. Gestützt auf die geltende Asylverordnung werden der Gemeinde 40 % der zur Verfügung gestellten Plätze angerechnet. Aktuell leben 83 Geflüchtete in der Gemeinde Ebnat-Kappel. Aufgrund der Flüchtlingsunterkunft muss die Gemeinde Ebnat-Kappel in den nächsten Jahren 48 Personen weniger in der Gemeinde unterbringen, was zu weniger Ausgaben führt.

Erfahrung im Betrieb
Die Verantwortlichen des TISG kennen die Herausforderungen, die ein Flüchtlingszentrum darstellt. So betreibt der Verein aktuell ein solches in Nesslau, in Uzwil, in Thal oder auch ein Haus für unbegleitete Minderjährige in Eggersriet. Im Alters- und Pflegeheim Wier werden vorwiegend junge Flüchtlinge untergebracht, die in der Schweiz bleiben dürfen. Der Fokus liegt auf der internen Beschulung. Der TISG als Verein aller Gemeinden ist Garant für einen ordnungsgemässen Betrieb.

Öffentliche Information
Am Montag, 21. August 2023, 19.30 Uhr, findet in der Aula im Schulhaus Wier in Ebnat-Kappel eine Informationsveranstaltung mit anschliessender Fragerunde statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Ergänzende Auskunft erteilen:
Jon Fadri Huder, Gemeindepräsident Ebnat-Kappel, 071 992 64 00, jon.fadri.huder@ebnat-kappel.ch
Claudia Nef, Geschäftsführerin TISG, 071 226 53 06, claudia.nef@ti-sg.ch

Informationen

Datum
17. August 2023